.Tell Schwandt, privat, 14089 Berlin, Lerchenstr. 14.............................
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Hildegard Schwandt, meines Vaters schüchterne 2 Jahre ältere Schwester, hat Mitte der Zwanziger Jahre Alex aus Ungarn (Einen ehemahligen jungen Offizier der ungarischen Räterepublik, als Geschichts-Student eingeschrieben und für die Kommunistischen Jugend-Internationale in Berlin ) geheiratet und ist von ihm bald, erst in Moskau, dann in Paris, dann wieder in Moskau, abgestellt worden - dort im Hotel Lux - derweil hat er sich als Komintern-Mitarbeiter um das Weltkomitees gegen Faschismus und Krieg mit Romain Rolland und Henri Barbusse und dann um die ungarische und deutsche Versorgung des Spanienkriegs mit frischen Interbrigadisten gekümmert. In Moskau arbeitete er beim Radio Kossuth mit Imre Nagy. General von Stalin ist er später bei der Roten Armee noch geworden und ist dann auch als Luftlandetrupp zur Befreiung Ungarns vom Faschismus selbst aus dem Aeroplan gehoppst. 
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Hilde hatte inzwischen in Moskau sein Kind bekommen: Nógrádi, Kalman, geborener Schwandt, genannt "Kola", gestorben am 30.07.2003 in Berlin-Spandau als Kalman Schwandt. Dazwischen war mein Cousin Kola in Ungarn Olympionike, Ingenieur (er sagte Technieker), Gaszentrifugist und Taschenrechner-rechner. Hilde, seine Mutter aus Berlin, ging von Moskau nach Budapest, dann mit nach Peking als Botschaftergattin und danach als Frau des Verteidigungsministers im Gulaschkommunismus wieder nach Ungarn. Sie hat ihr Leben eher erlitten, aber auf hohem Niveau. Sie hat ihrem Kola seine deutsche Muttersprache auf Berlinerisch vermittelt, nie richtig ungarisch gelernt und wurde 1964 in Budapest beerdigt.

Meine Tante
Hildegard Schwandt 
später Nógrádi Erzchebed
oder richtig ungarisch Nógrádi Sándorne 

Mein Onkel Nógrádi Sándor (Alexander) wurde am 14.5.1894 in Fileck (damals Ungarn "Fülek", heute Slowakei "Filakovo") geboren und ist zweisprachig (slowakisch-ungarisch) aufgewachsen. Sein Vater war Bäckermeister und er deshalb während und nach der Schulzeit erstmal Bäckerjunge. 1911 folgte eine Lehre als Elektriker in einer Kronleuchterfabrik in Budapest. Doch muss er seine Lehre wegen einer Lungenerkrankung abbrechen und kehrt zu seinen Eltern zurück. Er bekommt Privatunterricht in Französisch und Deutsch und arbeitet nach seiner Genesung und dem Besuch der Handelsschule in Lucenec (deutsch Lizenz, ungarisch Losonc) in einer Landmaschinenfabrik.
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Er wird Vertrauensmann in der Fabrik und Mitglied der Mémosz- Gewerkschaft. Ende April 1918  wird er offiziell k. u. k. Infanterie Offiziersanwärter, muss regelmässig zur Ausbildung, aber nicht an die Front, da er inzwischen in einer kriegswichtigen ehemaligen Büromaschinenfabrik in Banská Bystrica arbeitet. Er beteiligte sich an der Bildung der lokalen Organisation der Industrie- und Transportarbeitergewerkschaft und wird beim Generalstreik in der südlichen Slowakei verhaftet, kann nach Budapest fliehen, tritt 1919 in die Ungarische Kommunistische Partei ein und wird mit Beginn der Ungarischen Räterepublik Inspektor beim Nationalen Amt für Statistik. Die Räterepublik ist bedroht: In Pécs (Südungarn) stehen Teile der französische Armee, in Debrezin die Rumänen. Im Norden hatte sich 1918 die Tschechoslowakei gebildet und mein Onkel wird Zugführer in der Roten Armee der Ungarische Räterepublik. Die marschiert nach Nordosten und will einen Keil in die Umzingelung treiben mit dem Ziel einer Verbindung zum soeben entstandenen Sowjetrussland . Doch die Rumänen plündern Budapest und die ungarische Räterepublik musste nach 133 Tagen am 1. August 1919 kapitulieren.
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1920 lebt Nógrádi wieder in Lucenec, aber unter Polizeiaufsicht. Im Februar 1921 wird er unter dem Vorwurf der Verbreitung kommunistischer Literatur verhaftet und für drei Monate in Banská Bystrica ins Gefängnis gesperrt. 1922 wird er dann in Prag ins Sekretariat des Tschechischen Kommunistischen Jugendverbandes gewählt. Wegen einer großen Verhaftungswelle im Mai 1923 wird er von der kommunistischen Parteiführung ins Exil nach Berlin geschickt wohin er in den folgenden Jahren immer wieder wegen seiner Geliebten, Hildegard Schwandt zu Besuch kommt. Dort arbeitet er bei der Kommunistischen Jugend-Internationale und ab Oktober für das Sekretariat des Exekutivkomitees der Komintern in Moskau.
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Alex mit Mitja, dem Sohn von Tante Lotte beim Fotografen
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Er bleibt in der Sowjetunion bis September 1924. Dann geht er drei Wochen nach Wien und zwei Monate nach Bukarest, wird dort als kommunistischer Aktivist verhaftet und im Militärgefängnis schwer geschlagen. Während der Gerichtsverhandlung gelingt es ihm auf abenteuerliche Weise zu entkommen und er wird dann in Abwesenheit zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. In Rumänien tauchte er unter und in der Sowjetunion wieder auf, wo er ab dann drei Jahre lang studiert. Hilde ist jetzt bei ihm.
Am 11. Januar 1927 bekommen meine Tante Hilde und Onkel Alex in Moskau ihr einziges Kind: ihren Sohn Kalman Schwandt (zumindest nach deutschem Staatsbürger- und Namensrecht heisst er so und ist Deutscher, weil Hilde und Alex erst später heiraten), der wird später von seinen Moskauer Schulkameraden "Kola" gerufen und dieser Name bleibt dann in der Familie für sein ganzes Leben an ihm haften. Kola wächst zunächst jedoch auf Reisen auf, mal in Berlin, mal unterwegs. Erst als er zu Schule kommt, bleibt er in Moskau.
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Hilde in Moskau
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Von der Komintern im Frühherbst 1928 zurück in die Tschechoslowakei geschickt, veröffentlicht Alex Nógrádi eine deutschsprachige Tageszeitung in Liberec. Für diese Aktivitäten deportiert ihn die tschechische Polizei nach Sachsen. Aber zwischen 1929 und 31 arbeitet er wieder in Prag. 1932/33 ist er in Berlin als Hitler Reichskanzler wird, im Sommer ´33 mit meiner Tante in Paris: Dort wird Alex Mitglied im Sekretariat des Präsidenten Henri Barbusse bei bei der Gründung des Weltkomitees gegen Krieg und Faschismus unter dessen Vorsitz. Alex´ Zeitungskollege Egon Erwin Kisch fährt für das Weltkomitee nach Australien, um denen zu erklären, dass Faschismus Krieg bedeuten wird. Den Winter 1933 verbringt Alex mit seiner Frau Hilde in Spanien. Ansonsten bleibt Hildes Lebensmittelpunkt in den Folgejahren Moskau, Sie wohnen nun ständig im Lux-Hotel, dem Gästehaus der Komintern und Kola geht von da aus zur Schule.Tante Lotte berichtete später von einem Urlaub mit Hilde und Kola auf der Krim, wo in Sotschi die Moskauer Urlauber in Unterwäsche auf der Strandpromenade flanierten, weil sie keine geeignete Kleidung für den Urlaub bzw. keine Badeanzüge hatten.
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Alex pendelt zwischen Paris und Moskau und besorgt Unterstützung für das Weltkomitee. Die Leute vom Weltkomitee wollten eine breite Koalition gegen den Faschismus bilden und ab 1936 organisiert Alex auch Hilfe für die demokratisch gewählten Volksfrontregierung der Zweiten Spanischen Republik gegen die faschistischen Putschisten des General Francisco Franco. Alex baut von Paris aus die Interbrigaden mit auf und organisiert deren Versorgung mit frischen Freiwilligen aus Europa und Übersee. Da wurde Geld und falsche Pässe gebraucht. Alex hilft mit dem Geld der Sowjetregierung.
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Ab Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, bleibt Alex erstmal in Moskau. Er arbeitete er beim "Radio Kossuth", einer ungarisch sendenden Station, zusammen mit Imre Nagy. Danach leitet er als Kommandant eine Partisanenschule nahe Kiew und führt sogar selbst einen Einsatz in der Slowakei mit Tömpe András und 7 anderen im September 1944.
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Alex als Rotarmist und Politruk.
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Das Kriegsende findet ihn in Nordungarn, wo er mit dem Fallschirm abgesprungen war, dann in Debrezin, wo er zum Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung gewählt wird. Im November 1945 wird er Parlamentarischer Staatssekretär für Industrie. Ab September 1946 Mitglied des Zentralen Organisationskomitees und Ende Oktober Mitglied der Abteilung Agitation und Propaganda der Kommunistische Partei.
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Dies Erinnerungsalbum hat Alex zu irgend einem Jahrestag bekommen.
Mein Versuch, die Bilder darinnen abzufotografieren ist leider fehlgeschlagen
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.Nach der Wahl im August 1947 wieder Parlamentarischer Staatssekretär und Minister-Stellvertreter im Industrieministerium, wo er die von ihm 1945 begonnene "Schlacht um Kohle" fortsetzt. Ab Dezember 1948 Chef der Polit-Abteilung der Ungarischen Volksarmee und nach der Vereinigung der KP mit den Sozialdemokraten zur "Partei der Ungarischen Werktätigen" Mitglied von deren Abteilung Agitation und Propaganda.
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Hilde nach dem Kriege im Potsdamer Park Sanssouci mit meiner Mutter und mit Tante Lotte.
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Ab Dezember 1955 und dem Ende der ersten Nagy-Regierung wurde Nógrádi unter Parteichef Hegedüs leitendes Mitglied der Zentralen Abteilung Agitation und Propaganda der Partei der Ungarischen Werktätigen und erster Stellvertreter des Verteidigungsministers.
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Alex auf Dienstreise
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Den Volksaufstand hat er nicht kommen sehen, die Lage mit seinen Genossen falsch eingeschätzt. So war er Mitglied der Zentralen Militärkommission der Partei ab dem 25. Oktober 1956 und ab November beim Provisorische Zentralkomitee der Partei Chef der Abteilung Agitation und Propaganda: 3500 Tote insgesamt. Alles lief schief.
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Ab nach Moskau: 1956 Hilde warm angezogen und Alex staatsmännisch mit Hut.
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Der sowjetische Botschafter Juri W. Andropow hatte im November Weisung erhalten, János Kádár und Ferenc Münnich mitzuteilen, dass Chruschtschow und das Präsidium der KPdSU sie in der sowjetischen Hauptstadt erwarteten. Andropow organisierte ebenfalls die Flucht von Antal Apró, Károly Kiss, György Marosán und meinem Onkel Sándór Nógrádi. Da war mein Onkel dann in Moskau, aber sein Sohn Kalman hatte inzwischen alles stehen und liegen lassen (auch Frau und Kinder) und war nach Wien geflüchtet, wie hunderttausende andere Ungarn. Alex instruierte die Tante seiner Frau und seine quasi Schwiegermutter Lotte Mundt in Ostberlin Kontakt zu meinem Vater aufzunehmen. Wir fuhren Weihnachten zu Tante Lotte zum Gänsebraten und mein Vater war sofort danach mit dem Flugzeug nach Wien verschwunden, Kola suchen. Der kehrte dann widerwillig nach Budapest zurück und für Alex war ein Karrierehindernis beseitigt: Von April 1957 bis Januar 1960 war Sándór Nógrádi Ungarns Botschafter in Peking und Hanoi.
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Hilde liebte geblümten Kleider: Hier in Peking als Diplomatengattin mit Ehemann Alex.
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Der neue Parteichef János Kádár wird 1961 nochmal selbst Regierungschef und holt Onkel Alex als Verteidigungminister in die neuen Regierung, die meisten Gefangenen des Volksaufstands von 1956 werden aus den Gefängnissen entlassen und die Periode des "Gulaschkommunismus" eingeleitet. Daraufhin hat Onkel Alex und Tante Hilde meine Eltern und mich in den Sommerferien 1961 nach Ungarn eingeladen.
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 Generaloberst und Minister
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Wir sind von Budapest zum Balaton mit seinem Dienstwagen, einem grossen Chevrolet von seinem Bewacher und Chauffeur Kilian gebracht worden, wohnten im regierungseigenen Feriendorf und ich durfte zum erstenmal auf einer Segelyacht mitfahren. Jeden Abend gab es amerikanische Filme mit ungarischen Untertiteln im Casino auf einer grossen Kinoleinwand. Familie Kádár saß am Nachbartisch und grüßte freundlich.
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Schwimmend im Nebel des Balaton: Ich, Kola mit seinen Kindern und meine Mutter
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Im Korbsitz: Kola mit Familie, darüber ich und auf dem rechten Bild Kola mit Tochter Erika
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Hilde und Alex
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Der Chauffeur Kilian machte Ausflüge mit uns nach Heviz zum Baden in einem Moorsee, zu verschiedenen Heilquellen z.B. zur Lajos Kossúth Mineralquelle in Balatonfüred und ins Kloster Pannonhalma.
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Mit dem Apparat meines Vaters geknipst: Der schöne Weg dorthin und das Benediktinerkloster Pannonhalma
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Dann, Mitte August fuhren wir zu einem Winzerlokal auf einem Hügel an der Nordseite des Balaton bei Badacsony und am Nebentisch sass eine lustige Runde junger Leute, die versuchten, ihrem Kofferradio etwas flotte Musik zu entlocken. Beim manuellen Durchlaufen der Sender hatten sie für einen Moment auch eine deutschsprachige Nachrichtensendung an. Da wurde berichtet, wie am Vortag Westberlin eingemauert wurde. Meine Mutter rang dem Radiobesitzer das Ding aus den Händen und stellte wieder einen österreichischen Sender ein, um mehr zu erfahren. Der Radiobesitzer hat vom Chauffeur, der mit Hilde und uns da war, dann eine Erklärung bekommen. Meine Mutter war überzeugt, wir kämen nicht zurück zu ihren Eltern nach Charlottenburg und Onkel Alex hat am Abend in Ostberlin angerufen und erfahren, dass die Transitstrecken nicht geschlossen würden. [Hilde und Alex waren ja mit den Ulbrichts bekannt, noch aus der Zeit im Hotel Lux. Hilde war schlecht in Fremdsprachen, sie hat auch nie richtig ungarisch gelernt, daher waren die Nógrádis damals in Moskau fast nur mit den deutschen Emigranten der KPD-Führung zusammen und natürlich mit Hildes Tante Lotte, einem einfachen KPD-Mitglied.]
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Personenkult: Nógrádi als Briefmarke´74 zum 30. Jahrestag der Befreiung Ungarns am 25.XII.
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Nógrádi Sándor war dann 1963-67 auch noch Parlamentsmitglied. Danach ging er auf Rente, schrieb seine Memoiren und "Geschichtslektionen" Im Januar 1968 reiste er im Auftrag des ZK nochmal in die Sowjetunion zusammen mit György Aczel nach Frunse, zu einem Gespräche mit Mátyás Rákosi, seinem früheren Chef, um mit dem über Bedingungen für dessen Rückkehr nach Ungarn zu verhandeln.
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Hilde und Alex auf ihrem Balkon mit ihrer Haushälterin Gisi (ich glaub´die lebt noch)
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Meine Tante Hildegard ist schon 1964 gestorben. Onkel Alex ist am 3.1.1971 gestorben, da bekam ich dann meinen ersten schwarzen Anzug und wir flogen zur Beerdigung (mein erster Flug in einer grossen Passagiermaschine): Staatsakt mit Böllerschüssen und Parade. Hat mich damals schwer beeindruckt.
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Der gemeinsame Grabstein von Hilde, Alex und Kola
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Unter der Grabplatte seiner Eltern liegt mein Cousin Nógrádi, Kálmán  (11.01.1927 - 30.07.2003), genannt "Kola" nach seinem Tod mit Ihnen vereint. Sein Name ist über ihren nachträglich auf dem Stein dazugekommen.
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Starfoto Nógrádi, Kálmán
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Kolas Muttersprache war Deutsch mit Alt-Berliner Aktzent. Aufgewachsen in Moskau, wo er auch Abi machte, sprach er damals Deutsch, Russisch und Französisch viel besser als sein väterliches Ungarisch. Und so traf ihn nach 1945 die Studienaufnahme in Ungarn ohne wirklich ausreichende Sprachkentnisse: Sein Vater hatte zu tun und konnte ihm beim Spracherwerb nicht wirklich helfen. Er fing ein Studium in Wien an, das er innerhalb eines Jahres wieder beendete. Seine Eltern wollten ihn als Ungarn sehen. So hat Kola dann an der Technischen Universität Budapest weiterstudiert: Elektronik und Maschinenbau. Einer seine besten Freunde funktionierte als Synchrondolmetscher beim Vorlesungen und der Umstand, dass die älteren Professoren aus k.und k.- Zeiten noch mit dem Deutschen vertraut waren, konnte ihm helfen. Nach dem Studium kam der Sohn des Generals zum Militär. Nach dem Armee in eine Institut fur Telekommunikation (halb militärisch
halb wissenschaftlich) und ab mitte der 196er' Jahre war er bei den Ungarischen Optischen Werken. Kola war sportlich, liebte das Skifahren, Tennis spielen, Segeln. Immerhin hat er es zum Olympiateilnehmer gebracht!


Heute liegt er selber dort: Kolas Familie am Grab seiner Eltern

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Kolas erste Frau, Lotte Seifert, war in Budapest am 27.8.1924 geboren, hatte viele deutsche Wurzeln und sprach tadellos Deutsch, Lotte arbeitete später auch als Deutschkorrespondentin. Als sie im November 1953 schwanger ist wird Kola aus der Armee entlassen und die beiden müssen sofort heiraten um den geltenden Moralvorstellungen zu genügen. Kola und Lotte haben zwei Kinder: Meine Grosscousine Erika Nógrádi geboren am 2.Mai 1954 und meinen Grosscousin Peter Nógrádi geboren am 12.Juli 1956. Die haben ihrerseits nun auch Kinder: Erika einen Sohn Marton, geboren am 19.Juli 1982 und Peter: eine Tochter Bo, geboren am 23.9.1988 und einen Sohn Abel, geboren am 15.Dezember 1991. Heute ist Erika mit Gabor Tobak verheiratet und Peter mit Anna Varga.
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Erika Nógrádi und Anna Varga
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Kola berlinerte so sehr, dass er, als er uns mal wieder in Westberlin besuchen wollte, am Bahnhof Friedrichstrasse, damals DDR-Grenzkontrollpunkt, festgehalten wurde, weil man ihn für einen Ostberliner mit falschem ungarischem Pass hielt. Da musste erst die ungarische Botschaft ran, ehe er dann in die S-Bahn einsteigen durfte. Auch Kolas Familie kam uns besuchen und die Kinder auch einzeln...
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Meine Eltern, Lotte, Kola,
Peter und Erika
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Im Rahmen des Comecon war in den 80er Jahren beschlossen worden, Taschenrechner in Ungarn zu produzieren (Großrechner sollte die UdSSR fertigen. Die DDR sollte im Kombinat Robotron PCs herstellen). Kola sollte die Taschenrechner-Fabrik in Ungarn mit auf die Beine stellen. Doch Kola entpuppte sich als sehr guter Rechner und erklärte den Regierungsleuten, dass der Import japanischer Taschenrechner sich besser rechnete als die Investitionen in eine eigene Fertigung. Die Fabrik ist nicht gebaut worden.
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Erika zu Besuch bei meiner Mutter
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Zweimal Peter und seine Mutter und Schwester in Berlin
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Meine Mutter, Lotte, dazwischen Erika
und im Springbrunnen ihr kleiner Sohn Márton Ganszky
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Beruflich hat Kola als Ingenieur (er sagte Technieker) in verschiedenen Bereichen zu tun gehabt. Er hielt Patente an einer Gaszentrifuge, zu deren Wartung er oft in verschiedene Länder reiste. In der DDR besuchte er regelmässig Greifswald. Dann hat er oft auch uns besucht und natürlich uns auch eingeladen zu sich und in sein jeweiliges Häuschen am Balaton...
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Häuschen am Balaton: Die Kinder bei der Gartenarbeit und mein Vater mit Lotte und Kola
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In Budapest: Kola lesend, Márton trinkend und Lotte mit Kuchen bei meinem Besuch
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Erika und mein Großvater Paul Schiller im Garten.
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Peter Nógrádi, sein Vater Kola und Johanna Kinzel bei meiner Hochzeit 1989
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Anna und Bo Nógrádi
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Mein letztes Bild von Lotte

Mein letztes Bild von Kola
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Kola hat die letzten Jahre seines Lebens in Berlin-Spandau mit seiner zweiten Frau gelebt, eine schöne deutsche Rente bekommen und immer noch viel Sport getrieben. 2003, an seinem letzten Tag, einem sehr feucht-heissen Sommertag hatte er gerade die Fahrräder nach einem Ausflug in den 2.Stock in seine Wohnung in der Seeburger Strasse hochgetragen, als er dann am Küchentisch einschlief. Lotte ist im Januar 2008 gestorben.


 Bo hat das Foto gemacht: Anna, Abel, Erika und Gabriele. Hinten ich und Peter. Budapest Mai 2007

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