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Tells Oma: jugendbewegt
Frida mit 17
Frieda (die sich Frida nannte) Alice 
Schiller, geborene Schulz [meine
Großmutter mütterlicherseits] 
war am 11.10.1891 in Charlottenburg, Fichtestr. 33 zur Welt gekommen. 
Sie suchte und fand 
ein erfülltes Leben:

Nur noch Scherben sind mir geblieben: 
Frida und ihre Schwestern Lucie und "Mieckchen"
[Amas kleine Schwester Emmy wurde "Mieckchen" genannt]


Meine Oma (in der Mitte) mit ihren Eltern und Schwestern
Frieda Schulz war die zweite Tochter von Heinrich und Hulda Schulz (geborene Karge) Die Eltern hatten eine Buch- und Papierhandlung mit Leihbücherei. Sie besuchte 1898-1906 die 8-klassige Gemeindeschule und durfte als Fleissprämie in den letzten Jahren der Schulzeit am französischen Sprachunterricht teilnehmen. Heinrich Schulz war Sozialdemokrat und las den Töchtern aus dem "Vorwärts" vor. Fridas erste eigene Lektüre: Bebels Buch "Die Frau und der Sozialismus". und "Das Erfurter Programm" der SPD. 1902 trennten sich die Eltern. Die Mutter arbeitete danach als Waschfrau und zog die 3 Töchter ohne den Vater auf. Heinrich Schulz war gelernter Buchbindermeister und wurde später Berufsschullehrer. 1907 begann Fridas Berufstätigkeit als Stenotypistin und Expedientin bei der Deutschen Grundeigentümer-Zeitung, Charlottenburg, Krumme Str. 64. Schon 1906 war sie dem "Verein der Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse" beigetreten. Martha Eicke, in deren Haus in Westend die Vereinssitzungen oft mit SPD-Genossen stattfanden, hat sie aufgenommen. 1907 trat Frida bei den "Freien Schwimmern Charlottenburg" ein, wurde Mitglied der Angestelltengewerkschaft und 1908 schloss sie sich der "Freien Jugendorganisation Charlottenburg" an. Sie wurde regelmäßige Leserin der "Gleichheit". In der "Freien Jugendorganisation Charlottenburg" lernte Sie ihren späteren Ehemann Paul Schiller kennen, der ihr an ihrem 18. Geburtstag als wichtigstes Geschenk das Mitgliedsbuch der SPD überreichte. Ab Juni 1909 arbeitete Frida für die Zeitschrift "Deutschlands Jugend" zunächst im Verlag Max Reichel & Co., Berlin W 15, Lietzenburgerstr. 3 und nach dem Verkauf der Zeitschrift ab Oktober 1909 in der Verlagsbuchhandlung W. Herlet, Berlin W 35, Potsdamerstr. 113. Daneben hat sie abends neben der Hausarbeit Referate für die eigene politische Arbeit und für die von Paul Schiller geschrieben. 



Die "Freie Jugendorganisation Charlottenburg" war viel
in der Natur unterwegs. Hier einige von Omas Fotos:



in der Beilage zur Zeitschrift Arbeiter-Jugend vom 22.06.1912 schreibt Fridas Schwester Lucie, die inzwischen mit dem Sozialisten Bruno Peters verheiratet ist und sich Lucy nennt, den Artikel "Wandern!" und empfiehlt "ein Bad in den Fluten" vor dem Verzehr des mitgebrachten Mittagessens: 




Fridas letztes vorhandenes Schulzeugnis

Text auf der Fahne in der Mitte: 
"Wir sind die junge Garde des Proletariats"

Camping der "Freie Jugendorganisation Charlottenburg"1909
Im Matrosenkleid: Frida  ( Tells Oma ), links: Paul Schiller



Mein Opa Paul Schiller als linker Untermann
( 2. Reihe von oben )
Meine Oma Frida - ein Jugendbild (Starfoto - mehrfach vorhanden)

Paul Schiller (vorne) mit Freunden
[in Neuverwendung eines Kriegerkreuzes]
 

und zu den Geburtstagen seiner Freundin
Frida Schulz ( Tells Oma ) 
Erschien in der Zeitschrift von
Paul Schiller immer
eine Annonce:

zu Fridas 19. Geburtstag gratulierte die Redaktion
In einem späteren Bericht von Paul Schiller über einen Ausflug der Freien Jugendorganisation heisst es:


und Frida dichtete:



Camping mit Paul Schiller 1909



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