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Meine Urgroßeltern Luise Hulda Schulz (geborene Karge am 3. Mai 1865) und Franz Heinrich Schulz (geboren am 14. September 1863) hatten mal eine Buch- und Papierhandlung mit Leihbücherei und mal ein Milchgeschäft in Charlottenburg. 

Er war aus Mühlhausen in Thüringen 
und Sie aus Kischewko bei Kischewo Kreis Obornik in Posen.

 

Hulda und Heinrich Schulz im Alter

Handkoloriertes Foto oder Ölgemälde? Das Haus der Schulzens in Mühlhausen:

Heinrichs Kindheit im Garten in Mühlhausen /Thüringen:

Haus und Garten hat später Huldas und Heinrichs Tochter Lucy eindrucksvoll beschrieben.


Heinrichs Lehr- und Wanderjahre als Buchbinder dokumentiert sein Arbeitsbuch: weit rumgekommen!

Zeugnis für den Buchbindergehilfen vom 23. Juni 1880:

Zeugnis für den Buchbindergehilfen für September 1880 bis Mai 1881

Arbeitsbescheinigung abgestempelt vom Einwohner-Amt Dresden 1884:





Heinrich Schulz zieht nach Berlin. Er heiratet Hulda Karge.
Sie haben 3 Töchter: Lucie Maria Hulda (1888), Frieda Alice (1891) [meine Oma] und Emilie Johanna Therese(1893).

Die Schulzens und ihre 3 Töchter als Wandteller: 



1898 erbt Heinrich, sein Bruder Albert und ihr Halbbruder Karl Gemeinhardt nach den Eltern.
Die hatten 1896 ihr Testament gemacht. Ich kann es nicht lesen, bin aber am Inhalt interessiert.
- es ist als pdf zur Ansicht verfügbar, wenn man auf diese erste Seite des Testamentes klickt:
wer schreibt mir, was da drin steht?





Schulzens "Milch-Wirtschaft" in Charlottenburg
 - zwei Töchter mit im Bild -  meine Oma 2. v.l.



1902 trennte sich Hulda Schulz von ihrem Mann, weil er Frauen-Rechte predigte, aber sie ihr nicht gewährte. Die 3 Töchter wurden getrennt. Meine Oma kam vorübergehend zu Onkel und Tante Gemeinhardt nach Mühlhausen /Thüringen und ging auch dort zur Schule, was ihr Kenntnisse des dortigen Dialekts einbrachte. ["Miehlhaousn in Diehringnn"]. Die Mutter arbeitete als Waschfrau, holte später die Töchter zu sich und zog sie ohne den Vater auf. Das war in Bezug auf die Ernährung nur mit Kuchen möglich: Abgeschnittene Kuchenränder der Konditorei Aulepp. Marie Aulepp (geborene Gemeinhardt) war ihre Schwägerin und hat sie sehr unterstützt. Auch das später mit meinen Grosseltern befreundete Ehepaar Borbe (er war Vertreter der Reifenfabrik CONTINENTAL) aus der Pestalozzistrasse war hilfreich in dieser Lage.
Eine mir oft erzählte Anekdote meiner Oma ging so: Als die ersten Telefonzellen in Berlin aufgestellt wurden waren die 3 Töchter bei einem Treffen mit ihrer Mutter Hulda in Berlin entschlossen Hulda erstmals telefonieren zu lassen. Sie zerrten die Mutter in eine solche und wollten sie verbinden lassen, da riss sich Hulda los und stürmte aus dem Häuschen, Sie schrie: "Mit Leuten die nicht da sind, zu reden ist Teufelszeug!" Wenn ich meine Oma richtig verstand, hat Hulda nie in ihrem Leben tefefoniert.


Reklamepostkarte der Konditorei Aulepp, Kantstr.56a, Ecke Wilmersdorfer Str.



1910: Heinrich Schulz wird Armen-Pfleger:

1913 im Ehrenamt:



Nach dem I. Weltkrieg erinnert sich Schulz in Zeiten der Arbeitslosigkeit seines erlernten Berufs
und eröffnet eine eigener Buchbinderei

Schulz mit Gesellen:



und ist Mitte der 20er Jahre Berufsschullehrer bei den Buchbindern:
Gesellenpruefung:


Korrespondenz vom Lehrerkollegen:

Ausflug mit Buchbinderlehrlingen:


Schüler gratulieren zum 60. Geburtstag:


Zum Ausscheiden aus dem Berufs- und Berufsschulleben gibt es eine Urkunden:

1928 wird mein Urgroßvater Schulz 65 Jahre: seine Tochter dichtet:


Ein Jahr später: noch´n Gedicht:


Heinrich Schulz erlebt den 67. Geburtstag nicht mehr, er stibt mit 66 Jahren.

Meine Oma erhält 1929 diese Nachricht vom Tode ihres Vaters:
 


Meine Oma bezahlt Heinrich Schulzens Sarg: 


Auf der Beerdigung wird für den toten Heinrich Schulz gesungen:

und ein Nachruf wurde verlesen:



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